ostern geht in italien immer ganz schnell über die bühne. das liegt daran, dass nur der sonntag und der montag feiertage sind. so sind die ferien immer ganz kurz. seit vorletzten dienstag hat mich die arbeit wieder und die kids gehen seit einer woche in die schule. niemand von uns, kann sich vorstellen, dass wir am ostermontag noch im schnee in bardonecchia gespielt haben.
sobald ostern vorbei ist, geht es in italien in vollgeschwindigkeit auf den sommer zu! ja, unglaublich, aber wahr: nur noch acht wochen schule und die ewig langen schulferien beginnen. wahnsinn! da kommt panik auf. denn wie jede familie in italien stehen auch mein mann und ich vor dem Problem, dass die kids in der zeit bespielt, beschäftigt und betreut werden müssen. gut, man kann drei wochen familienferien und einen abstecher nach deutschland abziehen; es bleiben aber noch 7 sommerferienwochen übrig.
im monat april laufen bei den diversen betreuungsanbietern die anmeldezeiten. hey, das ist voll stressig. die einfachste methode hinsichtlich ferienbetreuung ist der rückgriff auf grosseltern oder verwandte, die sich der kinderchen erbarmen und diese in die sommerfrische mitnehmen (meine schwiegermutter frug mich oft, als ihre enkelchen noch nicht schulpflichtig waren:“wann leihst du uns mal wieder ein kind aus?“ und heute bestimmt sie einfach:“im juni ist die kleine bei uns, klar?!“) , während die eltern allein und verlassen in den überhitzten, stickigen städten zurückbleiben und arbeiten. meine kinder haben so ligurien und sardinien kennengelernt. manchmal nahm ich aber auch die ferienbetreuung im gemeindehaus in anspruch. das ist die billigste alternative, denn öffentliche und private anbieter haben zwar tolle programme, aber auch enorme preise. seit ende der osterferien drehen sich die unterhaltungen zwischen den müttern nur um die sommerferien und ich höre ständig die frage:“und wo schickst du deine hin?“, gefolgt von einem seufzer nach art:“herrje. alle wieder daheim, auf einem haufen, ich werd‘ wahnnsinnig.“ die antworten fallen ungefähr so aus:“ tommy geht ans meer mit seinen kusinen. franci macht den englisch-campus. giacomo weiss noch nicht. andy will eigentlich nicht ins gemeindehaus, sondern zum tennisclub. das centro estivo letztes jahr war total mies, dieses jahr nehmen meine schwiegereltern emma in die berge mit…“ ich wundere mich, wo die weltberühmte kinderliebe der italienerinnen abgeblieben ist. habe den eindruck, dass die kinder zu hause eher stören. dass meine kids auch mal gerne mit mir zu hause rumhängen, ein gutes eis, eine radtour, ein gemeinsamer freibadbesuch spass machen kann, verrate ich nur intimsten freunden 🙂
bis ich selbst nun in urlaub gehen kann, dauert es noch eine weile. ich werde mich einfach träumend vertrösten. übrigens:wie wär’s mit sardinien? unfassbar schön. ich nehm‘ euch gleich mal mit zur fotoreportage:

in der graffity-stadt orgosolo. „die einzigsten werkzeuge, die ein kind in der hand halten sollte, sind farb- und bleistifte.“