‚haiku‘ hieß der impuls für den 12. November:
Der Nebel färbt grau
hindurch die Luft fallen kalt
feine Tropfen
‚haiku‘ hieß der impuls für den 12. November:
Der Nebel färbt grau
hindurch die Luft fallen kalt
feine Tropfen
heute lautete die aufgabe, ein haiku, thema ‚zugvögel‘, zu schreiben. mir kamen die reiher in den sinn, die hier in italien in und entlang der reisfelder zu bewundern sind. lasst mich also zwei meiner blog-kategorien verbinden: reisetipps und gedichte.
mindestens einmal im jahr fahren wir in die provinz novara (piemonte), weil es dort immer am 1. november ein familientreffen gibt. wir fahren aber nicht in die bekannte gegend, die zum lago maggiore gehört, sondern in das reisanbaugebiet um vercelli. ich liebe es, die landschaft zu betrachten. diese ist einfach nur platt; durchzogen von engen, kurvigen landstrassen, die alte und noch unverfälscht ‚typisch italienische‘ ortschaften verbinden und natürlich zu den gigantischen reisfeldern führen; das ‚karierte meer‘ genannt. unter ‚mare a quadretti‘ findet ihr im internet wunderbare fotos. im frühling und sommer ist es hier herrlich grün und rotgold, aber stickig heiss und im herbst und winter ist es braun, leer, nebelig und eiskalt. gebadet wird in diesem meer bestimmt nicht, wenn, dann findet man abkühlung in den flüssen ticino und sesia oder im badeparadies ondaland. es gibt wenig wald, nur laubbäume, die die strassen und bewässerungskanäle säumen oder die zahlreichen, ziegelsteinrote gehöfte umgeben. bei guten wetter- und windverhältnissen baut sich im norden die fantastische bergkulisse der alpen auf.
sehenswert ist die geschichtsträchtige provinzhauptstadt novara. vercelli ist um einiges kleiner, hat einen, finde ich, gemütlich-pittoresken marktplatz mit einigen guten cafès und ist hüterin des geheimnisvollen ‚vercelli book‘. je kleiner die ortschaften werden, desto länger werden ihre namen und klingen in ‚ausländischen ohren‘ sehr bildhaft: villata, trecate, caresanablot, casalvolone, san nazzaro sesia. im zuletzt genannten ort befindet sich ein kleinods piemonts: die abtei „abbazia dei santi nazario e celso“. und zwischen san nazzaro und villata befindet sich die wallfahrtskirche zur „madonna della fontana“.
und, kommen wir nun endlich zu meinem haiku, es gibt unzählige (wasser)vögel.
geerntet der reis
im kanal steht gras und schlick
dort fliegt der reiher
p.s.: sollte sich einer meiner leser weder für kultur noch poesie interessieren, darf dieser gerne ein bisschen (window)shopping im outlet village vicolungo machen. es lohnt sich: ich konnte dieses jahr dort den bedarf an winterschuhen für die kinder decken.
noch schmücken blätter
der einsamen birke
die äste
aus dem hochnebel
fallen schwere und nässe
auf die stechpalme
in den hochnebel
entführt die stadt, strassen, licht
die palme glänzt frisch
mein haiku zu dem impuls „doppelimpuls, teil 2: glitzer“ bei paulchenbloggt.
im geäst im garten im märz
da
eine amsel
im geäst im garten im märz
hier geht’s zum impuls (und den texten der anderen mitschreiber), der für heute ‚gartenlaube‘ lautete.
er knirscht- der morgenfrost
unter dem hortensienbusch
doch knospen grünen
grauer sommerstaub
auf welkem hortensienblatt
wo bist du, regen?
ein haiku zum heutigen impuls „ein/farbiges gedicht“
herbsttau auf dem gras
später sonnenaufgang
noch steht die rose
Früher, als die Kinder klein waren, gab es nichts Schöneres, als schmutzig und verschwitzt von einem ausgedehnten Spielplatznachmittag nach Hause zu kommen, die verstaubten Kleider in die Waschmaschine zu werfen und spätabends einen Teller Nudeln mit Fertigsauce zu essen.
Heute geht niemand mehr auf den Spielplatz. Heute leihen sich meine Schwiegereltern immer wieder mal ein bis zwei Enkelkinder aus, um mit ihnen in die Ferien zu fahren. Meine kleinste Tochter ist gerade mit ihren nonni und einem Cousin am Meer.
Das Schöne, wenn die Kinder größer werden, ist, dass man sie einfach mal so laufen lassen kann. Ich, Mama, muss nicht immer aufpassen und die Erzieherin raushängen. So gestalten sich das Zusammensein und gemeinsame Unternehmungen viel entspannter und unkomplizierter. Eine gemächliche Fahrradtour letzte Woche durch den Parco di Monza endete mit der Inspiration zu einem Haiku:
Sommertag im Park
Vögel erzählen Grillen
von Flügen in die Ferne
Felicità d’estate
Prima, quando i bambini erano ancora piccoli non c’era niente di più bello che ritornare tardi a casa , sporchi e sudati dopo un lungo pomeriggio al parco giochi; i per poi buttare la biancheria sporca nella lavatrice e mangiarsi un piatto di pasta col sugo pronto.
Oggi nessuno frequenta più i parchetti. Oggi i miei suoceri prendono in prestito uno o due nipotini per poter andarci con loro in vacanza. Mia figlia piccola i trova al mare con il suo cuginetto. Quando i figli crescono, io, la mamma, non devo sempre badare a loro. Li lascio correre. Non devo fare sempre la educatrice. E tutto diventa un po’ meno complicato e più rilassato. Un giro in bici al parco di Monza mi ispira a scrivere un haiku, qui sotto tradotto.
Un giorno d’estate
al parco
gli uccelli raccontano ai grilli
dai loro voli
lontani
unten im gehöft
kein kläffen in der hitze
nur pinien rauschen
Das war mein haiku zum heutigen impuls
giù nel casolare
nessun latrato dei cani
solo i pini