Bei Sargatanasal fand ich diesen Beitrag, der mir richtig gut getan hatte, denn die Worte haben auf positive Weise meine Gefühlslage verstärkt: https://sargantanasal.com/2020/04/02/automatisch/
Ihr Text geht auf folgendes Werk zurück:
„Der Mutschöpfer“ von Thomas Rosenlöcher:
Der Mutschöpfer
Er steht im Hof und sieht die Weltgeschichte
Die geht voran und immer wieder schief
und wieder heißt es: Vorerst noch verzichte
bis kommt, was doch kommt, sagt er, atmet tief
steht ja im Hof, und wendet das Gesicht,
da dicht am Zaun das krause grüne Leben
der Sträucher anfängt, sich erneut zu regen
und Krokus zart die Erde bricht
Und öffnet voller Staunen seinen Mund
dass unversehens die liebe Sonne schrägt
vorbei an der Dachkante, durchs Geheg
der Zähne, zwei, drei Strahlen auf den Grund
der Kehle schickt. Lichtschluckend schöpft er Mut
als käme die Zeit und alles würde gut.
Und auch ich habe mich inspirieren lassen wollen….
Ich gehe auf dem Balkon, die Fliesen alt, die Ziegelmauer ist duftend warm, das Geländer rostbraun. Ich stehe auf dem Balkon und höre klassische Musik aus dem Netz und betrachte meine kleine Welt. Blumenkästen mit Tulpen und Narzissen, eine Strassenkreuzung, Wohnhäuser, Gärten mit Bäumen mit Blüten. Der Abend darf kommen, das Licht ist hellorange, auch die Uhr lädt ihn ein. Mit geschlossenen Augen können meine Ohren sich besser konzentrieren auf fröhliches Hühnergeschwätz, dichten Vogelgesang, Hundegebell, Kirchenglocken, und auf die Stimmen der Nachbarn, die in eine Sprache reden, die ich nur gelernt habe. Muss sie nicht immer verstehen. So wie ich nicht immer alles wissen und verstehen muss, was sich jenseits der Kreuzung abpielt. Nur noch einen Moment, ich atme den Frühling ein und alte Luft aus. Schonung für Körper und Seele. An den Schutzengel denkend wende ich mich zurück, ins Haus, und bin überzeugt, es wird anders sein, jedoch, alles wird gut.